Mentalfeldtechniken

Mentalfeld-
techniken

Mentalfeldtechniken dienen als Selbsthilfe zur Balancierung des autonomen Nervensystems. Dieses Mentaltraining hilft bei der Bewältigung von akuten und chronischen Stresszuständen auf körperlicher und mentaler Ebene. Im Zentrum stehen dabei die eigene Selbstwahrnehmung (Körperempfindungen und Gefühle) sowie die Stimulation ausgleichender Akupunkturpunkte. Während das autonome Nervensystem durch Stimulierung verschiedener Akupunkturlinien in einem parasympathischen Zustand (Entspannung) gehalten wird, erfolgt eine Fokussierung auf Stressoren und Gefühle werden klar benannt. Das führt dazu, dass die negativ behaftete Situation mit einem vagotonen Zustand gekoppelt wird. So arbeitern wir uns Schritt für Schritt an den aktuellen Empfindungen und Sinneseindrücken entlang, bis zu dem Punkt, an dem der Stress des eigentlichen Themas abgebaut wurde. Abschließend können Glaubenssätze ausgetestet werden um unbewusste mentale Hindernisse zu lösen.

Verankerung in der Tiefe

Negative Denkstrukturen können im Unterbewusstsein fest verankert sein. Ohne an den Quell des Übels zu müssen, bieten die Mentalfeldtechniken eine sehr effektive Möglichkeit, einen positiven Gegenpol zu schaffen.

Durch die Fokussierung auf den Stressor, Aussprache der eigenen körperlichen und emotionalen Eindrücke sowie dem Ausbalancieren des autonomen Nervensystems, wird der empfundene Stress effektiv heruntergefahren. Diese Technik bietet sich als erster Schritt bei akuten Stresszuständen an.

Beispiele für körperbezogene Empfingungen sind Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Druck in der Brust, Kieferspannung, Herzrasen und Übelkeit. Emotionale Empfindungen können die gesamte Bandbreite abdecken. Beispiele sind Trauer, Wut, Ablehnung,  Angst, niederes Selbstwertgefühl, sich einsam und verloren fühlen und Hilflosigkeit. Häufig spielen innere Bilder eine Rolle. Diese „springen“ meist plötzlich vor das innere Auge und sind trotz ggf. nicht erkennbaren Bezug, von großer Bedeutung für die Wirkung im Unterbewusstsein.

Praxisbeispiel für Mentalfeldtechniken

Praxisbeispiel für Mentalfeld-
techniken

Eine Klientin berichtet von Problemen mit einem Arbeitskollegen. Beide arbeiten im öffentlichen Dienst und beziehen das gleiche Gehalt, obwohl die Arbeitsleistung der Klientin nach eigenen Angaben deutlich höher ist. Nach Feierabend verspürt sie Unzufriedenheit, Anspannung, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Ein klassisches Beispiel für Psychosomatik.

Die Klientin schließt die Augen und fühlt sich in die Situation ein. Dabei bemerkt sie eine Anspannung der unteren Rückenmuskulatur und einen Druck über dem rechten Auge. Auf emotionaler Ebene fühlt sie Wut und Traurigkeit.  Zeitglich erscheint das Bild ihrer jüngeren Schwester vor ihrem inneren Auge. Auf Grundlage dieser Wahrnehmung werden Sätze formuliert, welche während des Beklopfens von Akupunkturlinien ausgesprochen werden.

Im Nachgang spürt die Klientin keine körperlichen Symptome mehr. Auch die Empfindungen „Wut“ und „Traurigkeit“ sind nicht mehr präsent. Dafür macht sich nun ein Gefühl des „Nicht gut genug seins“ bemerkbar, woraufhin ihr Tränen in den Augen stehen. Weiterhin sieht die Klientin ein Bild von sich und ihrer kleinen Schwester als Kinder, wobei ihr gemeinsamer Vater die Klientin tadelt. Darauf hin berichtet sie von Bevorzugung ihrer kleinen Schwester und eigener strengerer Behandlung durch ihren Vater. Auch diese Empfingungen werden wie im ersten Durchgang ausbalanciert.

Das Ergebnis ist, dass keine negativen körperlichen oder emotionalen Empfindungen mehr wahrgenommen werden. Die Klientin empfindet innere Ruhe. Obwohl das Ergebnis als Akutintervention zufriedenstellend ist, zeichnet sich ein familiensystemischer Bezug ab – eine Störung in der Ordnung der Familienmitglieder. Scheinbar nimmt die jüngere Schwester die Rolle der älteren ein. Aufgrund der starken körperlichen Reaktion wird auf eine weiterführende systemischen Beratung zunächst verzichtet und erst in einem Folgetermin bearbeitet. Zusammenfassend scheint das Problem mit dem Arbeitskollegen eine Projektion des Themas mit der eigenen Schwester zu sein.